Als die Missing Gear Solutions gegründet wurde, entstand sie - wie viele andere Startups auch - als Ein-Personen-Unternehmen.
Eine eigene Server-Landschaft war gar nicht nötig. Ein vServer von netcup reichte völlig aus. Darauf lief dann ein Apache Webserver für die Homepage, Gitlab für die Quellcode-Verwaltung und mailcow fürs Mailing. Für den Anfang reichte das völlig aus.
Aber mit dem Wachstum des Unternehmens und weiteren Mitarbeitern kam schnell auch der Bedarf nach mehr Ressourcen und so kam wenige Monate später dann auch ein erster eigener Server dazu, der dann mit der Zeit zu einer kleinen Landschaft wuchs.
Mit der Anschaffung der Maschine ist es aber ja nun nicht getan - das System muss eingerichtet, gehärtet, eingebunden und gesichert werden. Über jeden Teilaspekt kann man sicherlich stundenlang diskutieren, hier soll es aber zunächst nur um den ersten Punkt - die Einrichtung - gehen.
Die übliche Lösung bei der Einrichtung ist: Installiere VMware. Aus unserer Sicht sprachen allerdings zwei Punkte dagegen:
- Dummerweise wurde der RAID-Controller in unserem ersten Server von der damals aktuellen Version von VMWare nur noch auf Umwegen unterstützt.
- Die Übernahme von VMware durch Broadcom verhieß nichts Gutes.
Der erste Punkte hätte leicht mit einem anderen Controller mitigiert werden können, der zweite Punkte stellte sich im Laufe der Zeit als wesentlich gewichtiger dar. Damals mehr ein Bauchgefühl wurde schnell klar, was Broadcom hier wirklich will: Absolute Profitmaximierung, wobei die Kunden keine Partner mehr sind, sondern eher Kühe, die man melken kann.
Da wir aber ohnehin große Freunde von Open-Source-Software sind, wollten wir es stattdessen einmal mit KVM, der in den Linux-Kernel eingebauten Virtualisierung, versuchen.
Sobald man sich etwas eingehender mit KVM befasst, stößt man was unweigerlich auf Proxmox. Es basiert auf KVM und bietet auch die Möglichkeit zur direkten Nutzung von LXC an, es ist open-source, gut dokumentiert und hat hat offensichtlich eine lebhafte Community um sich geschart. Was ganz besonders gut gelöst ist, ist die integrierte Backup-Funktion.
Statt mit zusätzlichen Tools herumzuhantieren, installiert man einfach noch einen Proxmox Backup Server, verbindet diesen mit dem Proxmox Virtual Environment und voilá - man hat ein perfekt aufeinander abgestimmtes, sauber und reibungslos funktionierendes System.
Proxmox integriert sich hervorragend in unsere übrige Systemlandschaft. Es lässt sich einfach und schnell an Keycloak anbinden. Es ist stabil, wird kontinuierlich verbessert und lässt sich durch die Linux-Basis auch leicht erweitern. Wir fahren z.B. manche Maschinen nur on-demand hoch, gesteuert durch Wake-On-LAN. Alles, was dafür notwendig war, ist ein einfaches Shellskript. Die Unterstützung von ZFS ist herausragend und steigert die Datensicherheit enorm.
Für uns stellt Proxmox die ideale Lösung dar und wir konnten es inzwischen auch bei einigen Kunden installieren. Überall, wo wir es eingerichtet haben, tut es klaglos seinen Dienst - still und effizient. Und wo die halbe Welt inzwischen von digitaler Souveränität spricht - mit Proxmox leistet man sich ein gutes Stück davon.